Projektträger: Stadt Schleswig
Projektkosten: 65.000,00
Fördersumme:  30.042,02 €
Laufzeit: 19.01.2022 – 31.08.2023
Schwerpunkt: Daseinsvorsorge
Kernthema: Qualitative Orts- udn Stadtentwicklung
Projektbewertung mit Begründung als Download

Ausgangslage: Die Stadt hat im Jahr 2015 gemeinsam mit dem Stadtmarketing das Logo und Corporate Design “Wikingerstadt Schleswig” eingeführt. Dieses wird sowohl von der Stadtverwaltung als auch von verschiedenen Akteuren in der lokalen Wirtschaft genutzt. Das Corporate Design und Logo finden u.a. Verwendung im Internetauftritt der Stadt, im Rahmen von Stadtmarketing-Maßnahmen (z.B. Beflaggung) und der E-Mail-Signatur der Stadtverwaltung. 

Der frühere Marketing-Claim “Die freundliche Kulturstadt” wurde 2015 aufgegeben. Ziel der Änderung in “Wikingerstadt Schleswig” war es, basierend auf der Geschichte der Stadt und der Region das deutschlandweite Alleinstellungsmerkmal “Wikinger” zur besseren Sichtbarkeit und Vermarktung Schleswigs im interregionalen Wettbewerb einzusetzen. Diese Motivation wurde auch bestärkt durch die Welterbe-Bemühungen um Haithabu und Danewerk und somit die Herausstellung der Einzigartigkeit des regionalen kulturellen Erbes der wikingerzeitlichen Geschichte. 

Seither wurden seitens der lokalen Wirtschaft verschiedene Aktivitäten zur Vermarktung des Wikingerthemas und seiner Sichtbarmachung in der Stadt angestoßen – welche nur zum Teil realisiert werden (konnten), wie z.B. Wikingertaler, Stadtrelief, Wikinger-Ampelmännchen, Slesvigsons, Wikinger-Scheck. In Teilen war die Akzeptanz der Projektvorschläge, vor dem Hintergrund mangelnder historischer Authentizität im Umgang mit der Thematik „Wikinger“ zwischen Archäologie, Kultur und Wirtschaft, nur eingeschränkt gegeben.

Im November 2020 wurde die Verwaltung vom Kultur- Sport- und Tourismusausschuss beauftragt, bei der AktivRegion Schlei Ostsee für eine Grundlagenstudie „Stadt Schleswig – Erbe der Wikinger in der Welterbe-Region Haithabu und Danewerk“ einen Projektantrag auf Förderung zu stellen. Das legitime Ziel der Wirtschaftsförderung und Tourismusentwicklung auf Grundlage des kulturellen Erbes muss mit dem Ziel der authentischen Kulturvermittlung bestmöglich verknüpft werden. Dies dient der Qualitätssteigerung von Angeboten, der Stärkung der regionalen Identität sowie zukunftsfähigen Stadtentwicklung. Regionale Werte, Bilder, Geschichten und Projekte bilden die Grundlage dafür, glaubhafte Bilder in Vermarktung zu nutzen und somit ein attraktives Stadtbild zu befördern und die regionale Wertschöpfung zu steigern.

Entwicklungsziele: In Abstimmung zwischen Dienstleister, der Stadt Schleswig, den Kooperationspartnern sowie sonstigen relevanten Akteuren soll der Stadtentwicklungsprozess mit seinen sechs Phasen einen Beitrag zu folgender Ziellandschaft leisten:

Bewahrung des Kulturerbes

•               Fakten zur Geschichte des frühen Schleswigs und der Verknüpfung zur Wikingerzeit/-geschichte in der Welterbe-Region transparent aufbereiten und zusammenfassen

•               Verknüpfung mit dem wikingerzeitlichen UNESCO-Welterbe Haithabu und Danewerk, sowie einhergehend qualitative Vermittlung des frühen städtischen kulturellen Erbes

•               In der Welterbe-Region pilothafte Herausarbeitung der Thematiken „historische Authentizität“ und „Wikingerbild“ sowie Umgang damit am Beispiel Schleswigs

 

Beitrag zur städtischen Entwicklung

•               Förderung einer qualitativen Stadtentwicklung im Einklang mit dem kulturellen Erbe und der regionalen Identität (hochwertiges Stadtbild)

•               Hinterlegen des Labels “Wikingerstadt Schleswig” mit Inhalten (Historisch authentische Vermarktung ermöglichen) → in Folge Verbesserung des Images der Stadt

•               Verbesserte Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Politik, Kultur, Tourismus und Wirtschaft

•               Schaffung von Grundlagen für und Entwicklung von strategischen Leitlinien/Kriterien für Projekte im Kontext Kultur, Vermittlung, Teilhabe, Tourismus und Vermarktung

•               Benennung konkreter Handlungsvorschläge im Konzept Gestaltung, Inszenierung und Vermarktung des Wikingerthemas

•               Empowernment von Ehrenamt und regionaler Wirtschaft zur Umsetzung authentischer Projekte mit Bezug zum „Erbe der Wikinger“

 

Zielgruppe:Das Projekt beinhaltet Maßnahmen zur Stadtentwicklung im Kontext Geschichte, Kultur, Marketing und Tourismus. Es ist daher an eine breite Öffentlichkeit und diverse Zielgruppe gerichtet. Im Einzelnen sind u.a. folgende Zielgruppen angesprochen  

 

•               Bevölkerung

•               Politik und Stadtverwaltung

•               Akteure der Tourismusentwicklung, Vermarktung und Wirtschaft

•               Kultur, Kulturmanagement und Vereine

 

Wirkung der Maßnahme: Das Projekt unterstützt die Weiterentwicklung der Welterbe-Region und leistet einen Beitrag zu ihren strategischen Zielen. Es entspricht zudem der im Managementplan Haithabu und Danewerk 2020-2030 formulierten Maßnahme einer Konzeptentwicklung zur Erzählung der Wikinger und des UNESCO-Welterbes in der Stadt Schleswig.

Hinsichtlich des in der Region noch zu beschließenden Tourismusentwicklungskonzepts Ostseefjord Schlei 2020 wirkt das Projekt auf die Profilspitze „Regionale Identität“ sowie als Basis für folgende Maßnahmen: 

•              Schaffung eines einheitlichen Stadtmobiliars in der Innenstadt von Schleswig mit authentischem Wikingerbezug

•              Entwicklung von Qualitätsstandards für die Vermarktung des Wikingerthemas

•              Entwicklung eines Gestaltungskonzepts zur Einbindung des Wikinger-Profils in das Stadterlebnis von Schleswig /   

              Inszenierung öffentlicher Räume (Stadtmobiliar, Hauswände, AR, Lichtinstallationen)

•              Entwicklung weiterer digitaler und analoger Kulturangebote zur Geschichte Schleswig (Nordwall)[EA1]