Zuwendung aus Mitteln der EU und des Landes im Rahmen des Europäischen Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF) sowie des Landesprogramms Fischerei- und Aquakultur S-H
Projektträger:
Gemeinde Thumby
Projektkosten: 700.000 €
Fördersumme: 490.000 €
Laufzeit: 28.08.2023 – 30.06.2024

Das am Ufer der Schlei gelegene Dorf Sieseby ist ein Ortsteil der Gemeinde Thumby. Es wurde als Flächendenkmal ausgewiesen, und zwar als einziges in Schleswig-Holstein. “Alt”-Sieseby wurde seinerzeit als Arbeitersiedlung des Gutes Bienebek gebaut. Es besticht durch seine kleinen reetgedeckten Fachwerkbauten und ist damit ein Anziehungspunkt gleichermaßen für Touristen und Einheimische. Bis in die 1970er Jahre des vorigen Jahrhunderts haben die Holmer Fischer Sieseby als Standort für die Heringswadenfischerei jeweils vom Winter bis Frühsommer genutzt; sie waren bei Siesebyer Familien “in Quartier”. Die Schleibrücke war in früheren Zeiten zudem Ausgangspunkt für eine Kahnfähre zwischen Sieseby und Boknis auf der Angelner Seite. Noch heute wird sie als Anleger für die Schleischifffahrt genutzt.

Der Schleianleger ist trotz regelmäßiger Wartung und kleinerer Instandhaltungsmaßnahmen inzwischen baufällig geworden und droht nicht mehr betriebssicher zu sein. Aus Verkehrssicherungsgründen muss eine Sperrung des Anlegers im kommenden Jahr befürchtet werden. Die Gemeinde Thumby möchte die Anlegemöglichkeit erhalten und plant daher einen erweiterten Neubau, der vor allem auch touristische Aspekte mit einbeziehen soll, also kein bloßer Ersatz der alten Anlage sein wird:
• Die Brücke ist bisher nur 2 m breit und damit insbesondere für die gleichzeitige Nutzung für die Passagiere der Schleischifffahrt und Gäste des Ortes, nicht zuletzt auch hinsichtlich der Belange der Barrierefreiheit, zu schmal. Sie soll auf 3,50 bis 4,00 m verbreitert werden.
• Aus Gründen des Hochwasserschutzes soll sie mindestens 10 cm höher gebaut werden.
• Zugang und Brückenanlage sollen barrierefrei gebaut werden, das ist bisher nicht der Fall.
• Das östl. Geländer soll entfallen. Es sollen Ruhebänke aufgestellt werden.
• Die Anlage soll aus Sicherheitsgründen eine angepasste, energiesparende Beleuchtung erhalten.
• Die Anlegemöglichkeiten für die Schleischifffahrt sollen sicherer und widerstandsfähiger gebaut werden. Der Brückenkopf soll etwas vergrößert werden, auch um Schiffspassagiere und sonstige Nutzer der Brücke zu entkoppeln.
• Auf der westlichen Seite muss eine Untiefe abgebaggert werden, um die Anlegemöglichkeiten für Sport- und Segelboote zu verbessern.
• Auf der östlichen Seite soll die vorhandene, mit einfachen Mitteln errichtete Slipanlage verbessert und etwas verlegt werden, um das Zuwasserlassen von Booten an anderen Stellen und vor allem im Schilfgürtel zu vermeiden.
• Eine Informationstafel soll über die Geschichte des Ortes (z.B. Fischerei, Kahnfähre) informieren.
• Schleswiger Fischern könnte bei Bedarf die Möglichkeit geboten werden, den gefangenen frischen Fisch zum Verkauf anzubieten.