Projektträger:  Gemeinde Schaalby
Projektkosten: 30.694,44 €
Fördersumme: 14.186,50 €
Laufzeit: 14.01.2022 – 31.01.2023
Projektbewertung inkl. Begründung als Download

 

Die Gemeinde Schaalby liegt direkt an der Schlei. Die Gemeinde hat 1.700 Einwohnerinnen und Einwohner. Landschaftlich ist die Umgebung von über 1.300 Hektar Acker- und Weideflächen, der Füsinger Au und dem Ostseearm Schlei geprägt. Die Pflege, der Schutz und die Weiterentwicklung von Natur und Landschaft ist ein großes Anliegen der Gemeinde. Die Füsinger Au und die Schutzgebiete an der Schlei sind Schätze, die bewahrt werden müssen.Das 120 ha große Naturschutzgebiet Reesholm liegt 10 km östlich von Schleswig und ragt als Halbinsel weit in die Schlei hinein. Es wurde 1976 als Naturschutzgebiet ausgewiesen und ist Bestandteil des FFH-Gebietes „Schlei inkl. Schleimünde und vorgelagerter Flachgründe“ sowie des EU-Vogelschutzgebietes „Schlei“.

Das Schutzgebiet ist von besonderer Bedeutung für die Vogelwelt, besonders während der Zugzeit im Herbst und Frühjahr rasten hier Stare, Große Brachvögel sowie Grau- und Nonnengänse. Im Niederungsgebiet brüten Schafstelze, Kiebitz, Rotschenkel, Austernfischer, Brandgans und Graugans, die Schilfzonen bieten Rohrammer und Rohrsänger Brutplätze. Die höher gelegene Moränenplatte ist u. a. Lebensraum für Feldlerchen, die Abbruchkante bietet Uferschwalben Nistmöglichkeiten. Die Feldlerchen vermehren sich hier so gut wie in keinem anderen Gebiet der Umgebung. Im Winter lassen sich auf den umliegenden feuchten Wiesen Singschwäne und Graugänse in großen Scharen beobachten.

Der Seeadler ist häufiger Nahrungsgast. Zuletzt war Reesholm ein Projektgebiet des EU-Programms LIFE-Aurinia (2010-2018), in dessen Rahmen der Goldene Scheckenfalter im Gebiet wiederangesiedelt wurde, – er war im Norden schon ausgestorben. Das NSG wird vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) betreut, jedes Jahr finden zahlreiche Exkursionen im Gebiet statt. Aus Schutzgründen herrscht auf Reesholm vom 15.3. bis zum 1.9. ein Betretungsverbot, mit Ausnahme des Feldweges, an dessen Ende sich eine Aussichtsplattform befindet. Diese Aussichtsplattform entspricht zurzeit nicht den Anforderungen für eine systematische Vogelbeobachtung: Das Aufstellen von Spektiven und Stativen ist derzeit nicht möglich und auch die Höhe der Plattform ist unzureichend: der östliche Teil des Gebietes ist nicht ausreichend einzusehen.


WAS
soll realisiert werden? Um der großen Attraktivität des Naturschutzgebietes gerecht zu werden und die Qualität der Vogel- und Naturbeobachtung zu erhöhen, soll die jetzige Plattform durch einen modernen, größeren und höheren Beobachtungsstand ersetzt werden. Durch die Überdachung können auch intensive und längere Beobachtungen durchgeführt werden. Die Plattform wird von den Einwohnern der Schlei-Region regelmäßig besucht, sowie besonders in den Sommermonaten von den Touristen. Auch viele (Hobby-) Ornithologen steuern die Plattform insbesondere in der Brutzeit und dem Vogelzug an. In der Zusammenarbeit mit dem Schutzgebietsbetreuer bietet der Naturpark Schlei jährlich fachkundige Exkursionen in das Gebiet im Rahmen der Naturerlebnisse an der Schlei an. Eine überdachte Beobachtungshütte würde die Attraktivität deutlich steigern und bietet die Möglichkeit einen außerschulischen Lernort zu schaffen, der auch für das Konzept „Naturparkschule“ genutzt werden kann. In dem geplanten Entwurf der Beobachtungshütte können bis zu 10 Personen im Innenraum Platz finden.

WELCHE regionalen Effekte hat das Projekt? Aktuell gibt es im Bereich des Naturparks Schlei kaum größere Infrastrukturen für die Vogelbeobachtung. Lediglich im Naturschutzgebiet Schwansener See ist eine Beobachtungsplattform zu finden, welche sich auf dem Dach der NABU-Informationshütte befindet und Beobachtungen im Gebiet ermöglicht.