Förderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe “Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes” (GAK) mit Mitteln des Bundes und des Landes
Projektträger:
 Gemeinde Selk
Projektkosten: 22.890,84 €
Fördersumme: 17.168,131 €
Laufzeit: 05.08.2022 – 31.10.2023

Wie bei vielen anderen Gemeinden steht auch die Gemeinde Selk vor großen Herausforderungen: Demografischer Wandel, nachhaltige Treffpunkte, Versammlungsräume, Kommunikationspunkte, schwierige Siedlungsentwicklung und zukunftsgerichtete Weiterentwicklung der Kooperationen unter den Kommunen des Amtes. Die Gemeinde will nunmehr mit externer Unterstützung einen Blick auf das Leben in der Gemeinde für 10 bis 15 Jahre werfen. Die Gemeinde benötigt ein gesamträumliches integriertes Ortsentwicklungskonzept mit Schlüsselprojekten und Hinweisen für den Ausbau von Kooperationen / gemeinsamen Projekten. Dabei sollen u.a. folgende Handlungsfelder der Gemeinde besonders beleuchtet werden:

  1. Demographischer Wandel

 

Die Bevölkerung wird zunehmend älter. Unterschiedliche Gutachten (Kleinräumige Bevölkerungsanalyse, Bertelsmann-Stiftung, Stadt-Umland-Gespräche) liefern unterschiedliche Betrachtungen und Berechnungen auf die und für die Zukunft. Wie werden sich Geburten- und Sterberaten weiterentwickeln? In welchem Umfang finden weiterhin Wanderungen statt? Sind über Stadt-Rand-Wanderungen hinaus Alterswanderungen/Fernwanderungen zu verzeichnen? Wie entwickelt sich die Alterung insgesamt? Wie ist die Entwicklung der Haushaltsstrukturen zu bewerten? Auf welche Infrastrukturbereiche der Gemeinde haben diese Veränderungen die meisten Auswirkungen?

 

  1. Siedlungsentwicklung und Wohnen

Wie hat sich der Gebäudebestand in der Gemeinde entwickelt? Wie ist das Verhältnis von historischen Ortslagen, alten und neuen Neubaugebieten? Was ist prägend? Was ist das baulich Besondere an der Gemeinde?

Welche Auswirkungen hat der demographische Wandel auf die Wohnraumnachfrage? Welche Entwicklungen gibt es auf dem Wohnungsmarkt insgesamt? Was passiert, wenn die Gebäude zu groß werden? Spielt der Tourismus in diesem Zusammenhang eine Rolle? Wie kann es der älteren Generation ermöglicht werden in ihren Wohnungen zu verbleiben, wenn die Mobilität nachlässt?

Welche Potenziale für Wohnen sind noch nicht erschlossen? Wie ist der aktuelle Sachstand bei den 2021 ermittelten Baulücken? Wie können durch die Gestaltung von Innen- bzw. Außenbereichssatzungen zusätzliche Flächen zur Wohnbebauung oder Gewerbeansiedlung geschaffen werden? Wie groß ist der Neubaubedarf? Wie kann die vorhandene historische Bausubstanz erhalten und gepflegt werden? Wo und was sind die besonderen Orte?

  1. Tourismus

Wie viele Unterkünfte sind derzeit in der Gemeinde vorhanden? Welche touristischen Potenziale sind vorhanden? Was ergibt sich aus möglichen Umnutzungen großer Gebäude? Wie können sich die vorhandenen Einrichtungen und Unterkünfte weiter entwickeln? Welche Art touristischer Infrastruktur (Café, Wege, Rastplätze, Bänke, Angebote, Weiterentwicklung Museum, Welterbe Haithabu – Danewerk) kann die Entwicklung befördern? Kann im Kontext mit dem Tourismus auch die Nahversorgung in der Gemeinde verbessert werden?

 

  1. Soziale Infrastrukturen:
    Umnutzungen und Leerstand kommunaler sowie privater Immobilien, Freiflächen

Der Trend zu Fusionen und Zusammenschlüssen bei Kindergärten, Feuerwehren und auch im sportlichen Bereich soll beleuchtet und untersucht werden. Eine Verlegung des Feuerwehrstandortes soll betrachtet, ausgewertet und dargelegt werden. Die Auslastung der Kindertagesstätte soll Aufschluss über den benötigten Umfang der vorzuhaltenden Räumlichkeiten in den nächsten Jahren ergeben. Wie können vorhandene Einrichtungen aus Kultur, Pflege und Wirtschaftsleben besser in das Gemeindeleben einbezogen werden? Welche Bedeutung haben die Freiräume in den Gemeinden (Spazierwege – Sportanlagen)?

 

  1. Mobilität und Funk

 

Der öffentliche Personen Nahverkehr ist in seiner Bedeutung darzustellen: Wann fahren welche Buslinien? Welche Personengruppen werden nicht bedient? Wer will wann von wo nach wo? Welche alternativen Bedienformen und Mobilitätsformen gibt es? Welche eignen sich für die Gemeinde? Inwiefern ist hierfür eine gute Mobilfunkverbindung erforderlich? Wie können vorhandene Funklöcher in der Region beseitigt werden?

 

  1. Weiterentwicklung der Kooperation

 

Wie können Feuerwehrwesen und Zusammenarbeit im kulturellen Sektor vorangebracht werden? Welche Bereiche bieten sich noch für eine Kooperation und somit Stärkung des ländlichen Raumes auch im Hinblick auf den demografischen Wandel an?

 

  1. Stärkung Ehrenamt

Wie kann die Bereitschaft zur Übernahme eines Ehrenamtes gestärkt werden?

Im Rahmen eines partizipativen Entwicklungsprozesses sollen diese beantwortet werden. Voraussetzung dafür ist eine umfassende Bestandsanalyse, die Berücksichtigung gesamtgesellschaftlicher Entwicklungstrends sowie die Abschätzung möglicher Auswirkungen auf die örtliche Ebene.

Der Entwicklungsprozess soll unter Einbindung der örtlichen Akteure erfolgen, um frühzeitig Ideen und Anregungen aus der Gemeinde berücksichtigen zu können. Bitte fügen Sie ein Beteiligungskonzept bei. Ziel des Entwicklungsprozesses ist die Erarbeitung eines Handlungsleitfadens für die kommunalpolitische Arbeit und das Herausfiltern von Maßnahmen und Projekten in einer Prioritätenliste.