Projektträger: Ev.-Luth. Kirchengemeinde Arnis-Rabenkirchen
Projektkosten: 187.460,70 €
Fördersumme: 85.000,00 €
Laufzeit: 04-2023 – 30.06.2024
Schwerpunkt: Daseinsvorsorge
Kernthema: Qualitative Orts- und Stadtentwicklung
Projektbewertung mit Begründung als Download
Ausgangslage: Die Gemeinden Rabenkirchen und Faulück werden 1971 zur Gemeinde Rabenkirchen-Faulück zusammengelegt, jedoch fehlt der neuen Gemeinde, die zudem durch die Bundesstraße 201 geographisch geteilt bleibt, seit jeher ein gemeinsames Zentrum. Mit dem Verkauf aller Pastorate und Gemeindehäuser im Jahr 2016 gingen der Kirchengemeinde die Versammlungsräume verloren. Da die Marienkirche in der geographischen Mitte der Gemeinde Rabenkirchen-Faulück liegt, bietet sie sich als Zentrum und Mitte für beide Gemeindeteile an. Im Jahr 2017 wird der Kirchenbauverein (KBV) gegründet mit dem Ziel der ideellen und finanziellen Förderung der Ev.-Lutherischen Kirchengemeinde Arnis-Rabenkirchen. Anlass war die notwendig gewordene Sanierung der Marienkirche zu Rabenkirchen. Während der Sanierung (2018 – 2020) entsteht die Idee, die Kirche (Kirchengebäude) für außerkirchliche Gruppen zu öffnen und die Kirche selbst als soziales, spirituelles wie auch kulturelles Zentrum der beiden Gemeinden zu etablieren und so deren Attraktivität für Gemeindemitglieder wie auch Bewohner der Region und Touristen zu steigern. Mit Abschluss der Sanierung der Marienkirche hat sich der KBV als Förderer und Veranstalter musikalischer wie literarischer Abende in der Marienkirche wie auch der Schifferkirche in Arnis etabliert. Es entsteht die Idee zum Umbau der nicht mehr genutzten Leichenhalle, deren sanitäre Einrichtungen für den Kirchenbetrieb unabdingbar, jedoch seit einiger Zeit nicht mehr zeitgemäß sind und ohnehin einer dringenden Modernisierung und behindertengerechten Gestaltung bedürfen. Entwicklungsziele: Während der Sanierung der Kirche wurde offensichtlich, dass diese eine wichtige identitätsstiftende Funktion innerhalb der Gemeinde aus allen Ortsteilen und allen Bevölkerungs- und Altersgruppen einnimmt. Auf dieser Erkenntnis aufbauend soll das Angebot für Einheimische und Gäste erweitert werden. Mögliche Zielgruppen sind Kinder als Mitglieder der Kinderkirche, Senioren im Rahmen der Seniorenarbeit, Jugendliche und KonfirmandInnen im Rahmen der gemeinsam mit Kappeln durchgeführten Konfirmandenarbeit. Mitglieder beider Gemeindeteile, kirchliche wie nicht kirchliche Gruppen sollen die Möglichkeit erhalten, die neu geschaffenen Räume für (Info-) Veranstaltungen, Seminare, Fortbildungen, Besprechungen und andere Treffen zu nutzen. Der Kirchenbauverein (KBV) als Förderverein wird die neuen Räume für eigene Treffen sowie als Service-Ort für Künstler, die im Rahmen des Kulturprogrammes des KBV in der Kirche auftreten, nutzen können. Aktuell steht für die auftretenden Künstler keinerlei Rückzugsort zur Verfügung. Künftig sollen sich Künstler dort auf die Veranstaltungen vorbereiten, sich zurückziehen und bewirtet werden können. Mit durchschnittlich 10-12 Veranstaltungen p.a. in den Bereichen Musik und Literatur leistet der Verein einen wesentlichen Beitrag zur Kulturvermittlung und kulturellen Bildung in der Region. Mit seiner Arbeit füllt der Verein seit der Sanierung der Kirche diese auch jenseits der Gottesdienste mit Leben und fördert generationenübergreifend das kulturelle Leben der Gemeinde wie auch der Region. Die Veranstaltungen sind kostenlos für deren Besucher, Spenden werden begrüßt. Wirkung der Maßnahme: Die Nutzung des Gebäudes für Gruppen aus Gemeinde und Region öffnen, die beiden Gemeindeteile Rabenkirchen und Faulück enger zusammenführen, einen Ort der Begegnung schaffen. Maßgeblich soll hier ein Ort der generationsübergreifenden Begegnung entstehen. Dieser wird der qualitativen Ortsentwicklung und der Teilhabe dienen, indem ein Ort geschaffen wird, der die beiden Gemeindeteile näher zusammenbringt, Allianzen, Synergien und gemeinsame Aktivitäten ermöglicht. Der neu zu schaffende Ort wird als geographischer wie auch ideeller Ortskern der beiden Gemeindeteile der Gemeinde zu größerer Attraktivität verhelfen und helfen, deren Entwicklung zu fördern. Das geplante Gemeinde-Zentrum passt hervorragend in das Konzept der Radwegekirchen der EKD. Unmittelbar gelegen am Radweg zwischen Kappeln und Süderbrarup und nur rund 5 km vom Ostseeküstenradweg entfernt lädt die umfangreich renovierte Feldsteinkirche aus dem 12. Jh. mit der ältesten Barockorgel Angelns zur Einkehr, Andacht und Besinnung ein. Ein Rastplatz mit zwei überdachten Sitz- und Tischanlagen sowie Fahrradständer, einer Ladestation für E-Räder (über Solar-Panel) und Zugang zu Trinkwasser und Toiletten bieten die Möglichkeit einer komfortablen Rast sowohl für Fahrradtouristen wie auch für Bewohner der Region und Besucher von Kirche und Friedhof. Mit der Anerkennung und Registrierung der Marienkirche als Radwegekirche wäre diese die erste und bislang einzige Radwegekirche in Angeln sowie die nördlichste in Schleswig-Holstein, wodurch gleichzeitig auch regionale Effekte entstehen und ggf. Nachahmer animiert werden können. Durch Auslage von Informationen zu Radwegen, Reparaturbetrieben, Infrastruktur und Übernachtungsmöglichkeiten wird zudem der Gästeservice verbessert und der Bekanntheitsgrad der Region als touristisches Ziel gefördert. Angestrebt ist die Anerkennung und Registrierung als Radwegekirche über EKD, zudem soll das Potential der Kirche und des neu entstehenden Treffpunktes sowie das der unmittelbaren Umgebung besser genutzt werden. Hier sind u.a. ökologische, historische, die Daseinsfürsorge betreffende sowie kulturelle Aspekte von Bedeutung. Das Außengelände umfasst eine ökologisch hochwertige Blühfläche südlich des neuen Gebäudes, in die regionales Saatgut eingebracht wurde (vorgesehen ist die Vermagerung der Fläche), sowie eine Fläche westlich des Friedhofes, die einem ökologisch wertvollen Wildwuchs vorbehalten ist. Die historische Bedeutung sowohl der Kirche als auch des Friedhofes als geschütztes Gründenkmal (Denkmalliste Schleswig-Flensburg Nr. 22990 geschichtlich und Kulturlandschaft prägend sowie Nr. 40966 für die Sachgesamtheit als geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich, Kulturlandschaft prägend klassifiziert) soll stärker hervorgehoben und breiter vermittelt werden. Hierfür werden Kirchenführungen verstärkt angeboten werden, gedruckte Kirchenführer werden vorgehalten, Informationstafeln zur Geschichte und kulturellen Bedeutung der Kirche wie des Ortes sollen für Besucher aufgestellt werden. Kinder der Kinderkirche sowie Jugendliche der KonfirmandInnen-Arbeit sollen verstärkt in die Arbeit einbezogen werden (Forschung, Recherche und Bildung zur Geschichte, Kultur und Ökologie). Denkbar sind hier gemeinsame, generationenübergreifende Projekte. |
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