Bau eines Aussichtssteges am Selker Noor

Ausgangslage: An der Südseite des Selker Noores befindet sich eine sehr beliebte Badestelle, an der die Sichtachsen zu den Historischen Stätten des Wikingerdorfes, des Kograben-Endes und des Königshügels zu einem Schnittpunkt zusammentreffen. Von dieser einzigartigen Stelle kann der Betrachter den Blick zu diesen Stätten schweifen lassen. Allerdings wird das Welterbe für den Besucher noch nicht erfahr- und erlebbar. Das hier beschriebene Projekt hat es sich daher zum Ziel gesetzt, diesen besonderen Standort am Selker Noor in Wert zu setzen. Mit dem Bau eines Aussichtssteges und mit Hilfe einer vom Archäologischen Landesamt zu entwerfenden Informationstafel soll im Rahmen des Projektes die Verbindung zu den historischen Ereignissen und den Auswirkungen auf die Gegenwart hergestellt werden.

Entwicklungsziele: In das bauliche Konzept für den Aussichtssteg werden Elemente des Gestaltungshandbuches Welterbe einfließen, um die Identifikation des Steges als Element in der Welterbe-Region herzustellen. Der Steg wird auf Stahlpfählen ruhen, der Oberbau und das Geländer werden aus heimischer Lärche errichtet, als Belag werden rutschfeste Gitterroste aus glasfaserverstärktem Kunststoff verwendet. Der Steg wird mit einer Länge von ca. 3,0-6,0 m landseitig in Richtung Westen führen. Geplant ist eine Länge von ca. 15,0 m über den Strand und das Noor. Der Steg soll eine Breite von ca. 1,4 m aufweisen. Am Stegkopf ist eine Plattform vorgesehen, die ca. 2,7 m Breite aufweist. Auf der Plattform wird eine Informationstafel angebracht, die auf die historischen Sehenswürdigkeiten hinweist (80x40cm). Der Aussichtssteg wird bewusst in einem vorbelasteten Uferbereich des Noores geplant. Ein offener Zugang zum Noor ist hier bereits vorhanden, das Gelände ist durch die Badestelle anthropogen vorgeprägt. Es wird für die Planung kein naturnaher Noorabschnitt beansprucht. Durch die Herstellung eines öffentlichen Aussichtssteges werden Ausflügler gezielt in das vorbelastete Eingriffsgebiet gelenkt und die Gefahr für eine sukzessive Entstehung ungewollter „Aussichtspunkte“ an den naturnahen Bereichen des Noores wird gemindert.

Wirkung der Maßnahme: Die Gemeinde Selk wird durch den Aussichtssteg und die Verknüpfung zu den Historischen Stätten in das Welterbe       eingebunden. Keine andere Gemeinde bietet die Möglichkeit der direkten Verbindung zu 3 Orten, die die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse in unserer Region geprägt haben. Aufgrund der Einbindung des Aussichtsteges in den Rundwanderweg um das Haddebyer und Selker Noor kommt dem gewählten Standort eine große Bedeutung zu.Der Weg wird nämlich sehr stark von Einheimischen aus der näheren Umgebung (Busdorf, Selk, Fahrdorf, Borgwedel, Güby, Fleckeby und auch aus Schleswig) genutzt und vom Amt Haddeby mit einem Flyer beworben. Zusätzlich ist er auch Bestandteil von Touren des Wikinger Museums in Haithabu (gesonderter Flyer). Die Ostseefjord Schlei GmbH bewirbt den Wanderweg Haddebyer und Selker Noor im Rahmen der Wandererlebniskarte, der Wanderkarte Haithabu und Danewerk und der Marketingkampagne „Bewusst da“. Darüber hinaus ist der Rundweg Teil des Ochsenweges mit Pilgerroute, Teil des Fernwanderweges Flensburg Genua und in den ebenen Bereichen auch des Wikinger-Friesen-Weges. Er ist auch Teil des Wikingertörns der OfS sowie der Laufküste Ostsee. Nicht zuletzt gehört die Badestelle am Selker Noor zur Pufferzone des Welterbes Haithabu und Danewerk. Mit dem Projekt soll Besucherinnen und Besuchern von nah und fern das Welterbe bewusst und erlebbar gemacht werden. Die Badestelle als solches wird durch den Aussichtssteg in Wert gesetzt. Der Aussichtssteg ist ein erster Schritt zur weiteren Entwicklung und Ausgestaltung des Platzes, er kann sich als Stätte für die Begegnung der Selker Bürger und Gästen aus der Region entwickeln. Mit der Anwendung der Gestaltungsrichtlinien für das Danewerk und Haithabu wird das Corporate Design aufgenommen und die Identität der Danewerksgemeinden gestärkt. Für die oben genannten Wanderwege ergibt sich ebenfalls ein positiver Effekt mit dem Aussichtssteg als besonderes Highlight.