Projektträger: Sonja Sinz
Projektkosten: 297.874,10 €
Fördersumme: 120.000 € (davon 12.000 € Landesmittel + 12.000 € Mittel der LAG AktivRegion Schlei-Ostsee)
Kernthema: Leben und Arbeiten in der Gemeinde
Laufzeit: 18.06.2024 – 30.06.2025
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Ausgangslage:
In 2020 haben Sonja Sinz und Klaus Karp ein altes Landhaus in Havetoft, Ortsteil Hostrup gekauft. Das Haus hatte ein ungenutztes Nebengebäude – eine Scheune oder „Loh“. Dieser Raum stand leer und war zunächst eine „Ausbaureserve“.
Von Anfang an war es Frau Sinz und Herrn Karp, die 2021 eine GbR gründeten, wichtig, als „Zugezogene“ sich im Dorf zu integrieren. So luden sie zum Beispiel schon kurz nach dem Einzug direkt alle Nachbarn ein, um sich kennen zu lernen, sie sind außerdem Mitglieder im lokalen Sportverein, im Bürgerverein, im Roten Kreuz, der Feuerwehr und im Kirchenchor. Deswegen lag auch die Idee nahe, die Scheune ihres Hauses, wenn sie einmal ausgebaut ist, nicht nur für sich selbst zu nutzen. Havetoft hat knapp 1000 Einwohner, davon wohnt nicht einmal ein Drittel in dem 1974 eingemeindeten Ortsteil Hostrup, in dem Frau Sinz und Herr Karp ansässig sind. Gastronomie im Ort und in der Umgebung ist nicht vorhanden. Der Ort verfügt weder über einen Krog oder ähnliches noch über ein Dörpshuus, lediglich das Feuerwehrgerätehaus kann für Veranstaltungen gemietet werden, was aber nur sehr eingeschränkt möglich und mit großem Aufwand verbunden ist.
Sonja Sinz ist Teamcoach und Moderatorin und möchte die Scheune vor allem nutzen, um dort mit Teams aus der Region zu arbeiten. Zusätzlich möchte die GbR die Scheune aber auch für das Dorf öffnen, um das Leben und Arbeiten in der Gemeinde angenehmer zu gestalten und den Raum auch für Co-Working sowie für Freizeit- und Kulturaktivitäten zur Verfügung zu stellen. Die Scheune soll ein Ort werden, der Menschen miteinander in den Austausch bringt und die Lebensqualität im Dorf merklich steigert. Die Workshop-Scheune ist ein modellhaftes Projekt, weil sie eine neue Art aufzeigt, leerstehende Gebäude umzunutzen, damit Menschen mitten auf dem Land gut miteinander leben und arbeiten können.
Die GbR Writer’s End zeichnet damit eine mutige Zukunftsvision und unterstützt die gesellschaftliche Transformation in Richtung eines inklusiven, nachhaltigen Zusammenlebens. Eine Zukunft, in der es normal ist, den eigenen Raum mit anderen zu teilen, damit daraus Neues entsteht. Frau Sinz und Herr Karp möchten einen einladenden Ort erschaffen, der gleichermaßen gut fürs „Business“ wie auch für die Freizeit nutzbar und dazu noch hyggelig und zeitgemäß eingerichtet ist.
Entwicklungsziele:
In der Scheune soll folgendes stattfinden:
– Co-Working mit 4-5 Arbeitsplätzen, zunächst an 1-2 Tagen pro Woche (Fr/Mo)
– Steigerung der Lebensqualität im Dorf durch z.B. Yoga und Achtsamkeitskurse, Bastel- und Kreativworkshops, kulturelle Bildung in Form von Livemusik,
Lesungen, Dokufilm-Kinoabende,…
– Vernetzung regionaler Anbieter: Treffen von regionalen Unternehmer:innen
– Workshops mit Teams aus der Region (Handwerksbetriebe, gemeinnützige Organisationen)
Frau Sinz und Herr Karp werden dabei auch Kooperationen eingehen, z.B. mit der Europauniversität Flensburg für Kommunikation und Konfliktmoderation, mit den Baltic Business Angels und mit dem nahegelegenen Krog in Großsolt für Catering.
Hierzu brauchen wir eine Innenausstattung und Möbel, die modular verwendbar und robust sind und sich schnell umgestalten bzw. beiseite räumen lassen. Wir brauchen außerdem eine Website und Buchungssystem, damit alle immer Bescheid wissen, wann was in der Scheune stattfindet.
Wirkung der Maßnahme:
Die GbR richtet sich mit dem Angebot an:
– Menschen aller Altersgruppen aus dem Dorf und Umgebung (Kreis Schleswig-Flensburg)
– Teams und Geschäftsführer:innen aus der Region Angeln von Flensburg bis Schleswig und ggf. auch weiter entfernt (Rendsburg, Eckernförde, Neumünster, Kiel, HH)
– Menschen, die hier Erholung suchen und einen Ort zum Arbeiten benötigen
Als regionale Effekte benennt der Projektträger:
– Verbesserung der Lebensqualität im Dorf und der Umgebung durch Etablierung eines neuen Freizeit- und Kulturangebotes und eines neuen Aufenthaltsortes
– Steigerung der Attraktivität des Dorfes als Wohn- und Arbeitsumgebung durch Angebote, die auf folgende grundlegenden Daseinsfunktionen einzahlen
o Arbeiten (durch ein faires Co-Working Angebot vor Ort, dadurch auch Reduktion des Individualverkehrs)
o Bildung (politische und kulturelle Bildung durch Veranstaltungsangebot)
o Erholung und Gesundheit (durch Angebot von Achtsamkeitskursen und Yoga für alle Alters- und Fitnesslevel sowie Vorträge im Bereich Gesundheit z.B. zu Diabetes, Krebs, Hormonhaushalt)
o Leben in der Gemeinschaft (die Scheune als Ort der Begegnung, an dem gemeinsam etwas Neues gestaltet wird und Menschen sich einbringen können. Vorstellbar wäre hier z.B. auch ein Reparaturtag)
– Stärkung des gemeinschaftlichen und inklusiven Miteinanders durch den Charakter der dort stattfindenden Veranstaltungen, der alte und junge Menschen gleichermaßen einbindet
– Modellhafte Vorgehensweise für andere leerstehende Scheunen in den Dörfern, Behebung von Gebäudeleerständen durch Umnutzung
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